Das Grab- das Sternenfeld auf dem Waldfriedhof, ein Ort für die Trauer
Früher wurden Fehl- und Totgeburten, die leichter als 500 Gramm waren sowie die Kinder von Abtreibungen einfach beseitigt, "wie medizinischer Abfall entsorgt".
„Dann haben sich deutschlandweit immer mehr Initiativen gegründet, die für würdevolle Bestattungen sorgten“, berichtet die Sozialpädagogin Mayr-Nerl, eine der Mitorganisatorinnen der Initiative. Auch in Kaufbeuren gab es bereits vor mehr als einem Jahr Bestrebungen, eine würdige Ruhestätte für diese Kinder und die Kinder von Abtreibungen zu finden. Ein bayernweites Gesetz, das am 1. Januar 2006 in Kraft trat, beschleunigte die Bestrebungen. „Dreimal im Jahr gibt es jetzt Bestattungstermine“, sagt Mayr-Nerl. Für die Eltern ist das Grab bzw. das Sternenfeld ein wichtiger Ort. „Dort kann ich hingehen, kann weinen oder eine Kerze anzünden“, so Mayr-Nerl. Die Initiative kümmert sich nicht nur um die Beerdigung der verstorbenen Kinder, sondern organisiert auch einen Gesprächskreis am Klinikum Kaufbeuren. Eltern wird dort vermittelt, dass sie nicht allein sind. „Wir sind offen für die gefühlsmäßige Lage, die Trauer, den Schock“, sagt die Sozialpädagogin. „Am Anfang bricht alles zusammen, auch das Vertrauen in den eigenen Körper, der urplötzlich todbringend ist.“ Hinzu komme, dass viele Eltern später wissen möchten, weshalb das Kind im Mutterleib gestorben ist. Leicht gestaltet sich die Aufgabe nicht, betroffenen Eltern zu helfen. „Gibt es überhaupt eine Sprache, die der Situation gerecht wird“, fragt der Klinikseelsorger Andreas Lang. Seine Antwort: „Auf der anderen Seite gibt es Worte, die den Beginn eines Trauerweges aufzeigen können.“ Am Grab für die fehl- und totgeborenen Kinder stehen an diesem Mittag